EU-E-Privacy-Richtlinie – technisch genial gelöst
Es wird auch in 2016 nicht langweilig in der europäischen Union, soviel können wir jetzt schon versprechen. Aktuell hat uns eine Änderung auf Trapp gehalten, die – wieder mal – die armen Onlineshop Betreiber trifft. Die haben ab sofort die folgende Seite zu verlinken, auf der die europäische Union eine Schlichtungsplattform für Onlinegeschäfte anbietet.
Na gut, bislang ist man da wohl ein klein wenig in Verzug, die haben ja auch sonst noch wichtige Dinge zu erledigen, aber auf diesen LINK: Online Dispute Resolution – European Commission haben die Shop-Betreiber in den letzten Tagen sehnlich gewartet. Denen drohte ja die Abmahnung und die Seite die verlinkt werden sollte war noch gar nicht online.
Aber, Ende gut alles gut, der Link ist bekannt und bringt uns – welch ein Segen – auch gleich einen tollen Vorschlag, für die technische Umsetzung der EU-E-Privacy-Richtlinie. Schauen wir uns die Seite also näher an.
Wir werden also im oberen Bereich auf die Verwendung von Cookies hingewiesen – und – können diese sogar ablehnen. Toll! Für die Programmierer unter uns war das immer ungewiss. Wenn da jetzt jemand keinen Cookie will, wie erkenne ich den beim nächsten Seitenaufruf wieder? Dieses Wiedererkennen ist gerade in Onlineshops lebensnotwendig. Stellen Sie sich vor Sie legen etwas in den Warenkorb, rufen die nächste Seite auf und Ihr Warenkorb ist leer. Was kann da passiert sein? Ganz einfach der Shop hat Sie nicht mehr erkannt und kann ja nun nicht wissen, dass das Ihr Warenkorb war, also hat er Ihnen einen neuen aber leider leeren Korb gegeben. Warum hat er Sie nicht erkannt? Sie hatten halt keinen Cookie und genau dafür sind diese kleinen Dinger nun mal da. Ihr Einkauf ist somit beendet, das hätte man Ihnen aber auch gleich sagen können oder?
Na gut, wie aber wurde es hier umgesetzt?
Klicken wir doch einfach mal auf „I refuse cookies“.
Keine Cookies – Datenschutz!
Wir verweigern uns, wir wollen Cookies weder hier, noch in
irgendeinem Onlineshop. Wer weiß, was da passieren kann, nachher stehen
da noch andere Daten drin, die von sonst wem ausgelesen werden können,
das geht ja nun gar nicht.
Gesagt getan, anschließend rufen wir die gleiche Seite nochmal auf, dies geschieht automatisch – und sehen:
Trommelwirbel – Tusch
Toll, die Hinweismeldung ist weg
Ja Klasse, wie haben die das denn jetzt gemacht, wir sehen weder eine ellenlange Session-ID in der Adressleiste unseres Browsers noch haben wir sonst irgendeine Ahnung, wie diese Magie funktioniert. Aber es muss geklappt haben, weil, wir wurden wiedererkannt sonst wäre die Meldung nicht weg. Wenn das mal nicht ein Meilenstein in der Geschichte der Web-Entwicklung ist. Sagenhaft, ich bin beeindruckt.
Ein kleiner Schönheitsfehler
Also bitte, bislang läuft das doch so toll hier, was ist denn jetzt noch – und außerdem hat auch jede Rose irgendwo Dornen – aber – es gibt ja auch Leute, die nie zufrieden sind und die gucken dann weiter oder glauben alles.